Beim diesjährigen ETF in Berlin hatten Carsten Holbjerg, Björn Aholm und ich vereinbart, eine GM100 zu beatmen. Die GM100 muss wohl bis nächstes Jahr warten, mit einem Pärchen Eimac 250TH und zwei Philips PL105 hatten wir jedenfalls eine Menge Spass.
Eigentlich wollte Karsten ja eine Treiberstufe mit Fet und Röhre aufbauen, wie es halt mit den FET´s so ist, der rauchte promt ab. Also musste der probate EGN Treiber herhalten, der den Job zuverlässig erledigte. Anstatt der ECC99 haben wir die E182CC verbaut, die sich von der ECC99 durch eine andere Pinbelegung und ein weicheres Klangbild unterscheidet.
Die Endröhre EIMAC 250TH kam ab etwa 1000Volt in die Sprünge, bei einer positiven Gittervorspannung von 20 Volt sind dann gute 100mA Ruhestrom geflossen. Leider produziert das Gitter bei dieser hohen Spannung entsprechend Strom, sodaß die Treiber- oder besser gesagt Gitterableitdrossel zusätzlich belastet wird. Die von uns eingesetzten Drosseln waren für eine Aussteuerung bis 15W Ausgangsleistung o.k., eine grössere Drossel schadet nicht, wenn man mehr Leistung fahren will.
Für das Netzteil haben die „Wikings“ Karsten und Björn die Thyrathron-Röhren PL105 zum Quecksilbergleichrichter zweckentfremdet. Den hohen Heizstrom haben wir mit unseren Meanwell Schaltnetzteilen realisiert, daß dabei die Netzteile auf vollen 1000Volt gefloatet sind, haben die klaglos weggesteckt. Die Lösung ist natürlich nicht weiter zu empfehlen, das Datenblatt der Meanwells rät davon eindeutig ab.
Vor jedem Einschalten der Anodenspannung haben wir die Mercuries mindestens 5 Minuten vorgeheizt, bis das Quecksilber vollständig verdampft war. Dannach entfaltet sich ein mystisches blaues Licht.
Dazu muss man einfach John Rambo und Colonel Trautman zitieren: „Rambo, was ist das?“ „Baues Licht!“ „Was macht das?“ „Es leuchtet blau!“ (Rambo4, Der Auftrag)
Dem ist nicht mehr hinzuzufügen, die PL105 leuchten blau.
Die Lautsprecher hat David Haigner im Rohbau mitgebracht und vor Ort eine Frequenzweiche entwickelt. Nach Einfügung einer Impedanzkorrektur haben die sich sofort mit dem grossen Amp klasse vertragen und richtig Party gespielt.
„child in time“ gefühlt 90dB, 4 Uhr früh, sauber aufbelöst, das Schlagzeug getrennt von der Gitarre noch nie so sauber gehört…..dann 100dB, gib ihm, Party!
„its dancing in front of death mashine of Kraus“ (Joe Roberts)
„Gott sei Dank hat keiner an die Anoden gefasst, und ein Wunder, daß der Hund überlebt hat…“