G.I.P. 597 erste Eindrücke

001Ich hab gestern mal den  G.I.P. 597er an meinen Monitoren verköstigt. Erste Eindrücke…In meiner Monitorbox spielt ein 15″ Eminence Deltalight fullrange mit Hochtonunterstützung vom Oberton 2545. Die Bassmembran habe ich mit Zaubertinktur eingelassen, damit der Mittelton sauber wiedergegeben wird, die Schwingspuleninduktivität ist ohne weiteres Zutun perfekt für einen sauberen Abgang ab 3.500kHz. Ab da spielt der 16Ohm Hochtöner. Die gesamte Frequenzweiche besteht aus einem hochwertigen 1uF Zink-Folien-Kondensator getreu dem Motto „keep it simple and smile“.

002Die Gehäuse sind echte Dipole, nach vorne strahlt der Bass auf einen Hornvorsatz für ein wenig mehr Punch im Bass. Echten Tiefbass erwarten wir von dem Konstrukt nicht, den Part übernimmt bei Bedarf ein Subwoofer. Die Boxen sind nebenbei klasse geeignet unterschiedliche Hochtöner zu testen. Hier haben wir mal eine kleine Auswahl unterschiedlicher Kandidaten mit unterschiedlichen Magneten:

003Der Oberton 2545 hat einen einfachen Ferritmagneten und eine Phenolharzmembran alter Schule. Die ist leicht und resonanzarm, spielt ohne jede Härte und Klirr in den oberen Lagen und überzeugt durch eine unglaubliche Fülle an Details. Diesen Hochtöner habe ich durch die Jahre nie ersetzen wollen.

Die BMS 4540 und 4552 sind mit Neodymmagneten und harten Alumembranen ausgestattet. Der Frequenzgang ist insgesamt ein wenig wellig, die Membranen brechen am oberen Ende in Resonanzen auf. Ohne Korrekturnetzwerk klingen die erst mal härter und gläsern in den oberen Höhen.

Die antiken Altec 291 mit Alnico Magneten hat mir Wolf von Langa mit neuen Alumembranen versehen. Die Altec spielen wesentlich weicher als die BMS und kommen den Oberton in der Charakteristik sehr nahe.

Ebenfalls auf Alnico Magnete setzen die Fostex-Treiber. Sowohl T925 als auch D1400 können ohne weitere Korrektur angeschlossen werden, die Frequenzgänge sind sehr linear mit sanftem Abfall ohne Resonanzen in den Höhen. Entsprechend sauber und angenehm ist dann auch das Klangbild.

Der G.I.P. 597 hat einen Elektromagneten, die Feldspule verlangt 7Volt um der Alu-Membran auf die Sprünge zu verhelfen. Ein lineares Labornetzteil erledigt diese Aufgabe bestens ohne hörbaren Brumm. Angeschlossen kommen dann einige Überraschungen. Nicht etwa nur im Hörraum sondern auch im Nebenzimmer oder eine Etage tiefer ist die Musik sehr klar und konturiert verständlich. Den Effekt kenne ich von Flächenstrahlern wie Elektrostaten bei denen sich der Schall gleichförmig im ganzen Haus verteilt. Der G.I.P. 597 hat diese ungeheure Intensität und „Energie“. Und dabei ist es egal wie laut wir hören, leise Passagen profitieren hier natürlich besonders, die Höhen kommen kristallklar und natürlich, ohne jedwelche Härte. Und schiebt man den Hochtöner genau über die akustische Ebene des Tieftöners entspannt sich eine klasse holographische Raumabbildung. Details kann der Töner klar artikulieren. Holz klingt wie Holz, das Becken nach Metall, alles fein voneinander getrennt mit einer perfekten Fein-Dynamik.

Ist schon komisch, daß der Nachbau eines 70 Jahre alten Lautsprechers modernen Konstruktionen so lässig zeigt „wo der Barthel den Most holt.“

 

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